Name: Maito
Vorname: Gai
Alter: 30
Geburtsort: Konoha
Größe: 184cm
Gewicht: 76kg
Geschlecht: Männlich
Wohnort: Konoha
Fähigkeiten!Rang: Jounin
Element: -
Stärken: Im Grunde gibt es zu diesem Punkt nur ein einziges Wort zu sagen: Taijutsu. Gai ist schlichtweg
der Meister in diesem Bereich, kaum ein Anderer kann ihm das Wasser reichen. Zum Einen wären da natürlich die genauso mächtigen wie komplexen, aber auch sehr selbstzerstörerischen Techniken, die er in der Lage ist einzusetzen – dazu gehören vor allem die acht inneren Tore -, zum Anderen darf man aber auch nicht vergessen, dass es noch weitere Aspekte gibt, die mit dem Nahkampf in Verbindung stehen und derer der Jounin auch fähig ist: Darunter fallen natürlich Kraft, Geschwindigkeit und auch Ausdauer. Auch wenn Gai in seinem grünen Kampfkörperanzug eher sehnig als wirklich muskulös wirkt, steckt hinter seinen Angriffen eine zerstörerische Stärke, die schon so Manchem Gegner das Fürchten gelehrt hat. Aufgrund seines jahrelangen Trainings hat er dennoch eine ganze Menge an Muskeln angesammelt, die sich natürlich auf seine Arme, aber vor allem auf seine Beine verteilt haben. Nicht nur also, dass sein Körper unglaublich abgehärtet ist, so ist er auch in der Lage, eine Geschwindigkeit an den Tag zu legen, wie man es nur selten sehen wird. Für Viele wirkt es sogar, dass er sich einfach teleportiert, so schnell kann er sein – ohne sich zu sehr anzustrengen.
Schwächen: Ähnlich seinem Lieblingsschüler Rock Lee zeigt Gai zwar nicht absolut kein Talent für etwas Anderes als Taijutsu, aber seine Fähigkeiten in den anderen Bereichen sind sehr eingegrenzt. Dinge wie das Kuchiyose no Jutsu oder Kai beherrscht er beispielsweise sehr wohl. Nur durch die Hilfe des zuletzt genannten kann er sich aus Genjutsu befreien, sollte er sie erkennen, anwenden kann er sie aber nicht, oder zumindest macht er es nie, dazu weiß er wieder zu wenig über die Illusionskünste. Bis auf die genannte Technik wird man ihn auch wohl nie ein Ninjutsu einsetzen sehen; er hat sich nun einmal viel zu sehr darauf konzentriert, sein eigentliches Talent, Taijutsu, herauszuarbeiten, und dadurch die anderen zwei Gebiete deutlich vernachlässigt, was in einem Kampf auch deutlich wird. Prinzipiell geht er immer nur in den Nahkampf, auf Distanz ist er somit eher nicht zu gebrauchen, und gegen einen richtigen Genjutsu-Spezialisten hätte er ohnehin nur wenig bis gar nichts auszurichten.
Äußerliches&Charakter!Aussehen: Einmal gesehen, vergisst man das blaue Biest Konohas vermutlich nie wieder, und das allein aufgrund seines Äußeren. Von der Statur her scheint er für einen Shinobi eigentlich recht durchschnittlich zu sein, ist er doch mit seinen 184cm weder besonders riesig noch besonders klein, weder ist er mit Muskel vollgespickt noch wirkt er wie jemand, der von einem Lufthauch umgeblasen werden könnte. Trotzdem wird man ihn sich merken, allein wegen seiner Frisur: Das schwarze Haar, das er offensichtlich mit sehr viel Liebe pflegt, hat er sich zu einem regelrechten Topf schneiden lassen, als hätte man ihm einen geradewegs auf sein Haupt gesetzt. Als Übergang zu seinen recht groben Gesichtszügen halten seine Augenbrauen her, die geradezu legendär sind für ihre „Buschigkeit“. Sie sind sogar dafür verantwortlich, dass manche ihn nur darauf reduzieren anstatt ihn beim Namen zu nennen. Seine schwarzen Augen wirken regelrecht klein zu eben jenen Brauen, dennoch sind seine Gefühle, vor allem, wenn er gerade wieder Feuer fängt – im sprichwörtlichen Sinn – darin mehr als deutlich zu erkennen. Eine große Nase sitzt ebenso in dem kantigen Gesicht wie ein breiter Mund, der sich natürlich hervorragend für sein typisch strahlendes Lächeln eignet, mit dem er seine fast schon zu weißen Zähne ganz deutlich zeigt.
Dann darf man natürlich auch nicht Gais typische Kleidung vergessen: Ein grüner Ganzkörperanzug muss immer sein, findet er doch, dass er eine wunderbare Figur darin macht, darüber trägt er lediglich seine Jounin-Weste und sein Konoha-Stirnband, das er sich um die Hüfte gebunden hat. Orangene Stulpen hat er noch um seine Beine, an den Füßen trägt er die typischen blauen Ninja-Sandalen.
Auftreten: Maito Gai ist jemand, dessen Verhalten in der Öffentlichkeit vor allem von Teenagern, seien es seine eigenen Schüler, Lee natürlich ausgenommen, oder anderen Kindern als peinlich bezeichnet wird. Er versucht gerne, möglichst cool zu wirken, unglücklicherweise geht das allerdings im Normalfall nach hinten los. Seine gelegentlichen emotionalen Ausbrüche, die er in der Regel mit seinem Lieblingsschüler teilt und mit Tränen und häufig einer innigen Umarmung enden, machen seinen Ruf auch nicht viel besser. Womit er andere Menschen noch sehr gut nerven kann, sind seine Sprüche über die Kraft der Jugend oder andere Weisheiten, die er selbstverständlich in seiner großzügigen Art allen vermitteln möchte. Aber nicht nur Lee gegenüber legt er ein etwas anderes Verhalten an den Tag.
Sein bester Freund, aber was viel wichtiger ist, sein größter Rivale ist Hatake Kakashi, und das lässt er ihn und viele andere oft auch - indem er die verschiedensten Vergleiche zieht oder damit angibt, besser zu sein als er - nur allzu gerne wissen. Ständig wird der Weißhaarige von Gai herausgefordert, damit es zu Wettstreiten kommen kann, bei denen er ihm unter die Nase reiben will, dass er nun einmal der Bessere ist. Das kann alles Mögliche sein, sind meistens aber eher kleinere „Gefechte“ – wie zum Beispiel Stein, Schere, Papier. Was es tatsächlich wird, das darf sich jeder von ihnen abwechselnd aussuchen; dass sein Kamerad meistens absolut keine Lust auf diese Vergleiche hat, stört den feurigen Jounin nicht im Geringsten, im Gegenteil, genauso wie Kakashis Art, ihn bei seinen flammenden Reden zu ignorieren, betont er immer, wie „cool“ oder „hip“ er dadurch doch ist. Bei dem Versuch, es ihm gleichzutun, wirkt er allerdings oft nur noch peinlicher.
Zu guter Letzt muss man natürlich seine selbstauferlegten Regeln erwähnen, die er immer lauthals ankündigt. Er steckt sich bestimmte Ziele – sei es beim Training oder wenn es darum geht, Kakashi in einem ihrer Wettkämpfe zu schlagen -, und sagt immer voraus, was er sich als Strafe auferlegt, sollte er versagen. Damit feuert er sich selbst zwar immer wieder zu mehr Leistung an, gleichzeitig aber geht er seinen Mitmenschen oftmals ganz gewaltig auf die Nerven.
Charakter: Gai steckt voller Energie, die man ihn an seinem Charakter auch anmerkt: Ungeduld und Temperament sind nur zwei Aspekte davon. Dadurch, dass er seine eigene Geschwindigkeit schon so gewöhnt ist, nervt es den Jounin ganz gewaltig, wenn ihm etwas zu langsam geht. So kann er es absolut nicht haben, wenn er auf jemanden warten oder Rücksicht nehmen muss, der nun einmal nicht so flott unterwegs ist wie er selbst. Sein inneres Feuer hingegen zeigt sich vor allem dann, wenn er sich selbst oder seine Schüler zu etwas anstacheln möchte, dann kann er auch schon mal ein wenig mit seinen flammenden Reden und seinen eher als merkwürdig geltenden Redewendungen übertreiben. Prinzipiell meint er es aber mit niemandem schlecht, er reizt niemanden mit Absicht, sondern eher mit seiner geradezu hyperaktiven Art oder seinem für manche unsinnig erscheinenden Gerede, aber auch Direktheit und Aufrichtigkeit machen ihn zwar manchmal zu einer Nervensäge, gleichzeitig zeigt er damit aber auch seinen guten Willen und dass er eigentlich nur helfen möchte. Lee ist in dem Fall von seinen Schülern sein absoluter Liebling, denn zum Einen erinnert er ihn stark an sich selbst, als er noch jung war, zum Anderen hat sein Schicksal derart an seiner stark ausgeprägten, emotionalen Seite berührt, dass er seinen Traum, ein großartiger Ninja zu werden, einfach mitleben muss. Stur kann er aber auch sein, das merkt man vor allem bei seinem Training, wenn er nicht aufhören kann und es auch nicht will, wenn er nicht diese oder jene Übung geschafft hat, gleichzeitig gilt das auch für seine selbstauferlegten Strafen, unter deren Belastung nachzugeben nie für ihn in Frage kommen würde. Wie soll er denn weiterhin besser bleiben als Kakashi, oder seinen Schützlingen voller Stolz gegenübertreten können, wenn er einfach so aufgibt und nicht an sich selbst glaubt?
Merkmale: Die drei markantesten Dinge Gais sind eindeutig sein Topfhaarschnitt, seine buschigen Augenbrauen, die selbst die von Rock Lee übertreffen, sowie sein grüner Ganzkörperanzug, den er nie gegen etwas Anderes eintauscht.
Charakterzitat: „Der Lotos von Konoha blüht zweimal!“
Verwandtschaft!Familie: Unbekannt
Clan: Keiner
Historie!Lebenslauf: 0 Jahre – Gai wird geboren
7 Jahre – Besteht die Akademieprüfung und wird Genin
11 Jahre – Wird zum Chuunin ernannt
? Jahre – wird zum Jounin ernannt
26 Jahre – Übernimmt Team 9
27 Jahre – Lässt sein Team bei den Chuunin-Prüfungen teilnehmen
28 – 30 Jahre – Trainiert, kümmert sich aber auch ganz um sein Team, vor allem um Lees Ausbildung
30 Jahre – Geht zusammen mit Kakashis Team auf Mission, um Gaara zu retten; Asuma stirbt; RP-Beginn
Ziel: Lee zu einem hervorragenden Shinobi auszubilden.
GeschichteMit 7 Jahren Genin, mit 11 Chuunin und schließlich Jounin geworden, klingt das Leben des berühmt-berüchtigten Maito-Gai bis dahin schon alles andere als langweilig. Tatsächlich hat er es nicht zuletzt seinem Freund und gleichzeitig größten Rivalen Kakashi zu verdanken, dass er es so weit geschafft hat wie er schlussendlich wirklich gekommen ist, galt er doch in seiner Kindheit als talentlos und nichtsnutzig. Der Hatake war es, der ihn dazu animierte, zu trainieren, noch mehr zu trainieren und zu guter Letzt noch viel mehr zu trainieren, bis er an sein heutiges Level herankam – und mittlerweile gibt es kaum jemanden, der es auch nur ansatzweise mit ihm aufnehmen kann. Und dennoch, Gais eigentliches Leben begann erst wirklich spannend und interessant zu werden, als er von einem Akademisten hörte, der dadurch hervorstach, dass er offenbar vollkommen talentfrei war. Und so kam es zu jenem Tag, an dem er ihn das erste Mal sah..
Es war im Grunde ein Tag wie jeder andere in Konoha. Die Sonne strahlte wie eh und je, es war angenehm war, von Wind war nur wenig zu merken, und nur wenige weiße Wolken zogen am Himmel ihre Wege entlang. Der Trainingsplatz der Akademie war trotz des schönen Wetters fast vollkommen leer – nur eine einzige, recht kleine Gruppe Akademisten wurde von einem Chuunin über den Platz gescheucht, ihre Runden zu laufen.
Ein dunkelhaariger Mann in einem grünen, hautengen Ganzkörperanzug hatte die Arme vor der Brust verschränkt und stand am offenen Fenster, die Augen auf die Kinder gerichtet, von denen sich plötzlich vier oder fünf um einen schwarzhaarigen Jungen sammelten. Mit nüchterner Miene beobachtete Maito Gai, wie das arme Kerlchen von seinen Mitschülern gehänselt wurde, bevor auch schon im Chor
„Blödbirne Lee! Blödbirne Lee!“, erklang, er die Hände auf die Ohren presste und davon lief, während sein Sensei ihm noch hinterher rief.
„Lee, wo willst du hin?! Wir sind noch nicht fertig!“ Aber da war der Wirbelwind schon auf und davon. Angesichts des Geschehens konnte sich der Jounin ein leises Lachen nicht verkneifen, den Blick auf den Punkt gerichtet, der sich nun immer mehr entfernte.
„Heh, das ist also der talentlose Überflieger, von dem ich gehört habe.“ Seine Miene hatte sich zu einem schiefen Lächeln verzogen.
„Ja. Und irgendwie erinnert er mich an jemanden.“ Mit reichlich verwirrter Miene wandte sich der Schwarzhaarige an den anderen Jounin, der im gleichen Raum war wie er und an der Wand lehnte, sein eines Auge, das man sehen konnte, auf ihn gerichtet.
„Hm?“ „Es gibt eine gewisse Ähnlichkeit, vor allem im Bereich der Augenbrauen.“ Gai antwortete nicht, sondern grinste nur, bevor er den Blick wieder nach vorne wandte, das Gesicht nun sehr nachdenklich.
Rock Lee.. das Weichei, das rein gar nichts kann, außer einem lausigen bisschen Taijutsu. Ein wenig später suchte er den Trainingsplatz wieder auf, um, wie er fast schon erwartet hatte, einen gewissen Akademisten vorzufinden, der mit dem Formen von Fingerzeichen beschäftigt war. Er kannte diese Technik natürlich, das Bunshin no Jutsu. Nichts geschah. Lee probierte es weiter, dieses Mal mit dem Henge no Jutsu. Wieder passierte nichts, es zeigte alles keine Wirkung. Auch wenn Gai ihn nur von hinten sah, so erkannte er an der Änderung seiner Haltung, dass er den Tränen nahe war: Herabhängende, leicht zuckende Schultern, gesenkter Kopf, zu Fäusten geballte Hände. Wenn das nicht ein perfekter Auftritt für ihn war!
„Hey, Junge!“ Langsam drehte sich der Kleine zu ihm um und starrte ihn dann mit großen Augen an, vermutlich angesichts seines wahrhaft männlichen Aussehens. Ohne auf eine Antwort zu warten, fuhr der Jounin gleich fort.
„ Wenn du dich anstrengst, wirst du es als Shinobi sehr weit bringen, junger Freund.“ Dass der Akademist einen einfachen Hä?-Blick aufgesetzt hatte, mit dem er ihn immer noch wortlos anstarrte, schien Gai gar nicht weiter zu interessieren, stattdessen setzte er sein strahlendstes, zähneblitzendes Lächeln auf und streckte ihm den nach oben gerichteten Daumen entgegen, bevor er sich plötzlich wieder abwandte und die Arme hinter dem Kopf verschränkte.
„Ich meine, du hast die Kraft der Jugend! Also, mach was draus, streng dich an!“ Lachend entfernte er sich wieder, einen völlig irritierten Rock Lee zurücklassend.
Er hatte vorher schon davon gehört gehabt, dass es einen Jungen gab, der weder Nin- noch Genjutsu beherrschte und selbst im Taijutsu durchschnittlich war, als er aber nun diese Auseinandersetzung mitbekommen und es auf eine erste Begegnung mit ihm angelegt hatte, war sein Entschluss endgültig gefasst: Sobald dieser Junge, Rock Lee, Genin geworden war, würde er sein Team übernehmen. Und so kam es dann auch.
Mit sichtlich zufriedener Miene, die Hände in die Hüften gestemmt, sah er auf sein neues Team herab, das vor ihm saß. Da war Tenten, das einzige Mädchen im Bunde, das sich auf den Kampf mit Waffen spezialisiert hatte, Neji aus dem Clan der Hyuuga, das größte Talent, ein wahres Genie, wie es heiß, und dennoch stammte er „nur“ aus einem Nebenzweig, etwas, das ihm offenbar sehr zu schaffen machte, aber darum ging es hier jetzt auch nicht, und dann war da noch der Junge mit den kurzen schwarzen Haaren und den großen runden Augen, der voller Energie steckte und doch in keinem Bereich bislang geglänzt hatte. Schließlich räusperte er sich vernehmlich.
„Von heute an seid ihr alle Genin. Und jetzt möchte ich wissen, warum ihr das werden wolltet. Was sind eure Ziele, hm?“ Er sah sie alle der Reihe nach an, betrachtete die aufgeregten Gesichter von Tenten und Lee und das desinteressierte von Neji, der seinen Kopf gleich bei der Frage abgewandt hatte. Seine Augen blieben schließlich an dem Mädchen hängen, das unbedingt anfangen wollte.
„Ich möchte ein starker und berühmter Ninja werden und dann in die Fußstapfen der legendären Kunoichi Tsunade treten.“ Er lächelte sachte, nickte. Dann blieben seine Augen an dem Hyuuga hängen.
„Was ist mit dir, Neji?“ „Ich möchte nicht darüber reden.“ Nun, das hatte er irgendwie erwartet. Seine ganze Aufmerksamkeit lenkte sich nun an den Letzten der Drei, der schon eifrig die Hand in die Höhe gerissen hatte und das Wort für sich beanspruchte.
„Ich bin dran, Sensei! Ich werde auf jeden Fall ein großartiger Shinobi, auch wenn ich weder Ninjutsu noch Genjutsu kann! Und ich werde es der ganzen Welt beweisen!“ Gai war aufgrund dieser Aussage kaum überrascht, konnte aber nicht umhin, den Knirps mit einem sichtlich zufriedenen, wenn nicht gar stolzen Ausdruck anzusehen.
Jetzt hat er wieder diesen Ausdruck in den Augen.. Es war ein gutes Ziel. Ein wirklich, wirklich gutes Ziel, eines, für das es sich wirklich lohnte zu kämpfen. Und er war überzeugt davon, dass dieser Junge vor nichts zurückschrecken und schon gar nicht aufgeben würde, um es zu erreichen, dazu brannte das Feuer der Entschlossenheit zu sehr in seinem Inneren.
Es war schließlich Neji, der die Stille durchbrach; offenbar amüsierte ihn die Aussage seines Teamkameraden, denn er lachte hämisch auf – was wiederum Lee fast zum Explodieren brachte. Mit einem Satz war er aufgesprungen und deutete wild auf den Hyuuga.
„Du findest das wohl lustig, hm?!, platzte es aus ihm heraus,
„Ich werde ein super Ninja werden, auch wenn ich nur Taijutsu beherrsche! Ich brauche nichts Anderes, um gut zu sein!“ „Achja? Du kannst weder Nin- noch Genjutsu! Ich weiß, du bist der Erste, der die Akademie nur mit Taijutsu absolviert hat, aber.. deswegen bist du ja noch lange nicht gut. Du bist bestenfalls ungewöhnlich, und das war’s.“ Aufgebracht fuchtelte Lee mit seinen Armen vor Neji herum, ganz so als wollte er ihn für seine herablassende Art zum Kampf herausfordern oder ihm zumindest gehörig die Meinung sagen, dann aber sackte seine Haltung zusammen und er seufzte. Auf dem Gesicht des Senseis aber legte sich ein Lächeln.
„Hör mir zu. Wenn du Leidenschaft hast, halten dich solche Sprüche nicht auf!“ Seine Zähne blitzten auf, als er Lee, der sich zu ihm umgewandt hatte, angrinste, und ihm gleichzeitig den nach oben gestreckten Daumen zeigte: Seine typische Pose. Dann wandte er sich an alle, die plötzlich mit erstaunter Miene zu ihm aufsahen.
„Wenn ihr alles, was ihr tut, mit Leidenschaft tut, und zu den Anderen eine freundschaftliche Rivalität pflegt, werdet ihr tolle Shinobi werden, alles klar?“ Dann lachte er – und wieder strahlte er sie mit dem nach Oben gestreckten Daumen an.
Damit begann Gais Zeit mit Team 9.
Es wurde viel trainiert, viele Missionen durchgestanden, bei der sich zeigte, dass seine drei Schützlinge ein wirklich gutes Team abgaben, aber es gab auch oft genug körperliche Auseinandersetzungen zwischen Lee und Neji. Der Taijutsuka hatte sich fest in den Kopf gesetzt, den Hyuuga zu besiegen, aber er verlor, wieder und wieder und wieder, und dennoch gab er nicht auf, sondern trainierte immer weiter. Nach einer besonders schmerzhaften Niederlage war Lee so erschüttert, dass Gai ihn aufsuchte - und dabei erstaunt feststellen musste, dass er wahrlich einen ganzen Tag lang nichts Anderes getan hatte als zu trainieren. Er nahm den Jungen, der plötzlich so voller Selbstzweifel steckte, abends schließlich beiseite, um ihn zu ermutigen. Damit fing das Band zwischen Sensei und Schüler an, enger zu werden. Natürlich blieb es aber nicht dabei, denn irgendwann wurden Neji, Lee und Tenten auch damit konfrontiert, dass ihr Sensei eine gewisse Rivalität mit einem anderen Jounin laufen hatte. Das sollte ausschlaggebender für die Karriere der beiden Taijutsu-Spezialisten werden als es zuvor jemand hatte ahnen können.
„Zu spät! Und zwar 17 Minuten und 32 Sekunden!“, schnaubte Gai sichtlich empört, die Arme vor der Brust verschränkt und mit bebenden Nasenlöchern, seinem Gegenüber, dem Jounin Hatake Kakashi einen bösen Blick zuwerfend. Der seufzte nur resigniert.
Lass es heute mal gut sein, ja? Das wurde von dem Schwarzhaarigen komplett ignoriert.
„Jeder von uns hat 48 Mal gewonnen. Der heutige Sieger wird die Führung übernehmen.“Während Gai innerlich schon Feuer und Flamme war und es augenscheinlich nicht abwarten konnte, endlich loszulegen, seufzte Kakashi nur ein weiteres Mal.
„Sieht nicht so aus als wenn ich drum herum kommen würde, was? Sag mal, bin ich heute dran mit aussuchen, was wir machen?“ Anstatt direkt darauf zu antworten, ballte Gai seine Hände zu Fäusten, knallte sie erst zusammen, bevor er eine offensive Haltung annahm, die Augen schon förmlich brennend vor Erwartung.
„Also, was steht an? Taijutsu? 100 Meterlauf? Luft anhalten unter Wasser? Kleiner Breakdance-Wettbewerb? Hm?“ Kakashi überlegte. Und überlegte. Und überlegte. Und gerade als es seinem Rivalen zu blöd werden drohte, nickte er Gai zu.
„Ich hab’s jetzt.“ „Ja? Was ist es?“ Wie ein aufgeregtes Kind begann er sich teilweise recht albern zu bewegen, indem er sich einfach schon aufwärmte. Da trafen ihn die Worte des anderen Jounin wie ein Schlag in sein männliches Gesicht.
„Papier, Schere, Stein.“ „Was, Papier..? Hast du jetzt ne Macke?“ Kakashi zuckte mit den Schultern.
„Glück ist doch auch eine wichtige Sache für einen Ninja. Außerdem ist es eine super Gelegenheit, sein Reaktionsvermögen zu testen.“ Da hatte er nicht ganz Unrecht. Gut, er war dabei!
„Meinetwegen. Also, na dann los, ich kann gar nicht verlieren! Und wenn doch, dann werde ich 500 Runden auf Händen um Konohagakure herumlaufen!“ Genervt seufzte Kakashi ein weiteres Mal.
„Die Nummer schon wieder..“ „Ich versprech‘s dir!“, grinste Gai ihn mit blitzenden Zähnen an und streckte ihm den nach oben zeigenden Daumen entgegen.
Dann ging es los. Gai war zuversichtlich, dass er gewinnen würde, immerhin war er doch mittlerweile besser geworden als Kakashi, da war er sich ganz sicher – und dann verlor er doch. Er zeigte Schere, Kakashi Stein.
„Hmpf“, entfuhr es dem Taijutsuka,
„Ums Dorf. 500 Runden.“ Im Nachhinein konnte er nicht sagen, wieviele Stunden er wirklich dafür gebraucht hatte. Am helllichten Tag wurde er von allen Dorfbewohnern angestarrt und ausgelacht, gleichzeitig gab es aber auch jene, die bereits davon wussten, was für Ziele und Bestrafungen er sich ständig selbst auferlegte, doch nichts von alledem hätte ihn von diesem Training abhalten können. Erst als es dunkel wurde und mit einem Male ein Junge vor ihm auftauchte, der ihm nur allzu bekannt vorkam, blieb er stehen – auf den Händen natürlich.
„Sag mal, was machst du hier? Was willst du?“ Lee sah ihn verständnislos, aber gleichzeitig auch neugierig an, bevor er antwortete.
„Warum tun Sie das? Ich meine, es ist niemand hier, nicht mal Kakashi. Es würde niemand sehen, wenn Sie aufhören würden!“ „Große Töne spucken kann jeder, aber ein Mann muss eines immer tun: Das Versprechen, das er gegeben hat, auch halten.“ Einen Moment lang trat Stille ein, dann kicherte Lee plötzlich los.
„Was ist?“ „Ich find’s komisch, dass Sie das immer wieder tun. Egal was Sie machen, Sie stellen immer irgendwelche Regeln auf.“ Jetzt war es an Gai zu lachen.
„Erzähl’s niemandem weiter, aber.. es ist mehr als eine komische Angewohnheit, es hat einen Zweck. Ich stelle mir Regeln auf und setze mir ein Ziel, um dem Sieg näher zu kommen.“ „Äh.. was?“ Mit einem Ächzen drückte sich der Jounin erst in die Luft, um dann auf den Beinen zu landen und gleich darauf in die Hocke zu gehen. Die Erklärung konnte ein wenig dauern.
„Hör zu. Ich werde dir die Sache in Ruhe erklären, pass auf: Das Geheimnis der selbstgemachten Regeln! Ganz einfach: Ziel ist es, sich selbst durch diese Regeln in Bedrängnis zu bringen, den eigenen Ehrgeiz zu wecken, um das Ziel zu erreichen. Das nennt man auch Eigenmotivation. Ich habe mir sozusagen selbst als Strafe auferlegt, 500 Runden um das Dorf auf Händen zu laufen, wenn ich gegen Kakashi verliere.“ Während er sprach, hatte der Junge plötzlich einen Notizblock und einen Stift gezückt, das Papier zur Hand genommen und sich begonnen, das, was ihm berichtet wurde, aufzuschreiben. Gai hielt seine Belustigung jedoch zurück und konzentrierte sich lieber ganz darauf, es ihm verständlich zu erklären.
„Damit entwickle ich den Ehrgeiz, das nächste Mal möglichst nicht gegen ihn zu verlieren. Wenn man sich also so eine harte Strafe wie 500 Runden auferlegt, dann nimmt man sogar solche blöden Spiele wie das Papier, Stein, Schere-Spiel ernst und gibt sich dabei Mühe. Na, kapiert, Junge?“ Gai grinste, Lee hob den Kopf, sah ihn mit förmlich leuchtenden Augen an und nickte eifrig.
„Gut, weiter im Text. Wenn man verliert, kann man die 500 Runden als super Training betrachten und das ist der zweite gute Effekt.“ „Ja, kapiert!“ „Gut, und ich hab jetzt noch ein paar Runden vor mir.“ Ohne noch länger Zeit verschwenden zu wollen, hatte sich Gai wieder auf die Hände gestützt und die Beine in die Höhe geschwungen – und im nächsten Moment tauchte Lee direkt neben ihm in der gleichen Haltung auf.
„Cool! Ich mache mit. Ich hab jetzt auch eine Regel.“ „Die ‚Sei nicht so albern, Lee‘-Regel?“ „Nein, die ‚Wenn ich nicht mit Ihnen mithalten kann, muss ich mich mehr anstrengen‘-Regel, ist doch ganz einfach!“, erklärte er wie selbstverständlich, seinen Sensei angrinsend. Der aber sah ihn lediglich fragend an. Wieso sollte er mit ihm mithalten wollen?
„Das bedeutet, dass ich so werden möchte wie Sie, und wenn ich mir Mühe gebe, dann werde ich eines Tages ein Super-Ninja sein!“ Das überraschte Gai. Einen Moment lang sah er Lee nur verdutzt an, der sich in der Zwischenzeit in Bewegung gesetzt und auf seinen Händen losgelaufen war, dann lachte er aber leise auf und schloss zu ihm auf, ein schiefes Grinsen im Gesicht.
„Gut, dann hab ich jetzt auch noch eine Regel. Wenn du nicht mit mir mithalten kannst, werde ich dafür sorgen, dass du es bald können wirst. Dann konzentriere ich mich nur noch auf dein Training, das verspreche ich dir. Du weißt doch, große Töne spucken kann jeder, aber ein Mann hält sich an seine Versprechen! ..Fest versprochen!“ Gai grinste Lee auf seine typische Art und Weise mit nach oben gestrecktem Daumen an, dann setzten sie Beide ihren Weg fort.
Nach vielen Missionen und noch viel mehr Training wurde Team 9 schließlich bei den Chuunin-Prüfungen angemeldet.
Die ersten zwei Prüfungen bestanden Neji, Lee und Tenten scheinbar ohne größere Probleme, bei der Zwischenprüfung wurde es dann jedoch interessant. Während das Mädchen der Gruppe in Sabakuno Temari ihren natürlichen Feind gefunden hatte – sie war auf den Kampf mit Waffen spezialisiert, während das Mädchen aus Sunagakure mit dem Fuuton-Element einen gehörigen Vorteil hatte und es damit ein leichtes für sie war, sie zu besiegen, was Gai sehr enttäuschte -, hatte Neji ausgerechnet Hinata aus der Hauptfamilie des Hyuuga-Clans als Gegner. Sein Schüler gewann den Kampf, wenn es dem Jounin um Hinata auch leid tat, hatte er sie doch deutlich schwerer verletzt als es eigentlich nötig gewesen wäre.
Schließlich lag Gais ganze Aufmerksamkeit aber auf Lees Kampf, als dessen Gegner Sabakuno Gaara auserwählt wurde.
Anfangs schien der Taijutsuka keine Chance gegen ihn zu haben, der Sand, den er in der Lage war zu kontrollieren, war zu schnell und seine Verteidigung dadurch undurchbrechbar; also erlaubte ihm Gai etwas, das er sonst nur machen durfte, wenn eine oder mehrere nahestehenden Personen in Gefahr waren: Er durfte seine tonnenschweren Gewicht abnehmen. Trotzdem konnte er den Suna-Shinobi nicht in die Knie zwingen, und schließlich ermutigte ihn Gai auch noch dazu, die Inneren Tore zu aktivieren, Lees Trumpfkarte, die er ihm in hartem Training beigebracht hatte. Als Kakashi das mitbekam, kam es zu einem kurzen, aber ungewohnt scharfen Wortgefecht zwischen den zwei Jounin, denn der Hatake fand, dass sein Freund zu viel Persönliches hatte miteinfließen lassen und ihm diese Techniken nie hätte beibringen dürfen, während der Maito sich aber vollends im Recht sah. Er hatte sich für Lees Ziel eingesetzt, und das bereute er nicht! Es war eine Anmaßung, dass Kakashi glaubte, über seinen Schüler reden zu können als wäre er nichts Besonderes.
Und dann sah es so aus, als würde sein Schützling tatsächlich gewinnen.
Der Sand konnte nicht mehr mit seiner Geschwindigkeit mithalten, die Rüstung, die Gaara um sich legte, zerbröckelte, und in einem letzten, machtvollen Angriff schlug er den Suna-Shinobi mit solch einer Wucht in den Boden, dass Druckwelle wie Staubwolke den ganzen Raum ausfüllten. Gais Herz blieb für einen Moment stehen. Hatte es Lee tatsächlich geschafft? Seine Hoffnung, nein, seine Zuversicht, dass der Kampf endlich vorbei war, dass er gewonnen hatte, verflog in dem Moment, da man den rothaarigen Genin sehen konnte: Er hatte seinen Kürbis in Sand aufgelöst, um seinen Sturz abzufangen – und das war der einzige Grund, aus dem er überhaupt noch seine Hand heben konnte. Die nächsten Sekunden waren für Gai eine Qual mitanzusehen. Lee war körperlich völlig am Ende, er konnte nicht mehr ausweichen, als sich der Sand um seinen linken Arm und sein linkes Bein legte und ein unheilvolles Knacken und Knirschen ertönte, dem sein Schmerzensschrei folgte. Damit aber nicht genug, dass er zusammenbrach, offenbar schien Gaara vorzuhaben, Lee gleich umzubringen – und das würde der Maito nicht zulassen!
In dem Moment, da sich der Sand wie ein wildes Tier auf ihn zu stürzen schien, zerstob er und offenbarte Gai, der mit erhobenem Arm, mit dem er die Körner weggefegt hatte, da stand, das Gesicht ernst und hart. Der Kampf war vorbei. Auch wenn es ihm das Herz brach, Lee hatte verloren, aber.. er hatte einen großartigen Kampf abgeliefert.
Gaara verließ den Kampfplatz, die Iryonin eilten in den Kampfbereich und fingen an, sich um den schwer verletzten Jungen zu kümmern, nur um Gai beiseite zu nehmen, der schon allein dadurch ein verdammt schlechtes Gefühl hatte. Dennoch hätte nichts in der Welt ihn auf das vorbereiten können, was man ihm in dem Moment sagte: Sein linker Arm und sein Bein waren zu stark beschädigt worden. Lee, sein Lieblingsschüler, würde nie wieder kämpfen können. Die Nachricht traf ihn hart, ungemein hart, und dennoch brachte er nur eine Entschuldigung Lee gegenüber über sich, er konnte dieses Mal nicht einmal weinen. Es war schließlich Kakashi, der ihn dazu brachte, den Kampfbereich zu verlassen und nicht wie ein alter, gebrochener Mann dazustehen. Trotzdem konnte er sich nicht mehr wirklich auf den weiteren Verlauf der Chuunin-Prüfung konzentrieren.
Der nächste Kampf, der ihn als Sensei betraf, war der in der dritten Prüfung, und das war der von Neji gegen Uzumaki Naruto. Wider Erwarten der meisten Zuschauer wurde der Favorit dieser Prüfung tatsächlich von einem als Loser bezeichneten Genin besiegt.
Erstaunt war Gai auch darüber, dass Uchiha Sasuke gegen Gaara die Oberhand zu haben schien, denn immerhin hatte sein bester Schüler gegen ihn trotz aller Bemühungen verloren – und ärgerlich musste er sich eingestehen, dass das alles natürlich nur Kakashis Schuld war, was in ihm seine Rivalität gegen ihn nur noch mehr anheizte.
Dann kam es plötzlich zum Angriff von Orochimaru, bei dem fast die gesamte Arena eingeschläfert wurde; nur Gai, Kakashi und Sakura Haruno durchschauten die Illusion, und während der weißhaarige Jounin sie und ihre zwei Teamkameraden dem fliehenden Gaara hinterher sandte, mussten sich die beiden Jounin gegen die vielen Angreifer wehren.
Bei seinem Kampf gegen Orochimaru ließ der Hokage trotz aller Bemühungen sein Leben, jener aber musste mit seinen Leuten fliehen, unfähig, seine beiden Arme noch zu benutzen. Trotz des eigentlichen Sieges lastete auf jedem Bewohner Konohas der Tod Sarutobis schwer. Die Frage, die sich nun jeder stellte: Wer würde der nächste Hokage werden?
Nur kurze Zeit danach tauchten zwei Mitglieder der Organisation in Konoha auf, Kisame Hoshigaki und Uchiha Itachi. Als Gai Wind davon bekam, dass Kakasi, Asuma und Kurenai schon dort waren, um sie aufzuhalten, machte er sich sofort auf den Weg – und kam gerade rechtzeitig, um ihnen zu helfen. Gerade, als sie Kakashi mitnehmen wollten, der zusammengebrochen war, tauchte Gai auf und verpasste Kisame einen Tritt, der es in sich hatte. Bevor der Kampf jedoch erst richtig losgehen konnte, zogen sich die zwei Akatsuki Mitglieder wieder zurück.
Einige Zeit später sprach es sich in Konoha herum: Tsunade, neben Orochimaru und Jiraiya eine der drei legendären Sannin und die beste Ärztin des Feuerreiches, wollte den Platz, wenn auch erst ein wenig widerwillig einnehmen. Als Gai die freudige Nachricht hörte, stürmte er geradewegs zu ihr und flehte sie förmlich auf Knien an, sich um Lee zu kümmern. Auch wenn sie auf ihre forsche und direkte Art erst klarmachte, sowohl Sensei als auch Schüler, dass letzterer seine Laufbahn als Shinobi aufgeben sollte, was Gai derart in Rage versetzte, dass er sie geradezu anschrie, rang sie sich schließlich dazu durch, sich darüber Gedanken zu machen, wie man die 50 prozentige Chance seines Überlebens erhöhen konnte – nur dann würde sie eine Operation in Erwägung ziehen.
In der Zwischenzeit suchte Gai das Gespräch mit seinem persönlichen Schützling..
„Ich dachte mir, dass du hier bist.“ Mit einem Lächeln hatte sich Gai nach vorne gebeugt und eine Hand auf die Schulter seines Schülers gelegt. Dieser hatte sich dorthin zurückgezogen, wo sich sein Team zum ersten Mal nach ihrer Ernennung zum Genin getroffen hatten, offenbar hatte er aber nicht mit dem Auftauchen seines Senseis gerechnet.
„Äh.. Aber.. Woher wussten Sie das? Ich hab’s niemandem gesagt!“ „Ich kenne dich nun mal sehr gut, Lee.“ Der Jounin setzte sein strahlendstes Lächeln auf, beugte sich nach vorne und hob die Stimme gleich noch einmal an, dieses Mal tippte er ihm aber gleichzeitig mit Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand gegen die Stirn.
„Ich habe gehört, dass du heute nicht bei der Krankengymnastik warst, Kumpel, das geht so nicht!“ Als er aber den elenden Ausdruck auf dem Gesicht seines Schülers sah, wurde auch er wieder ernst, bevor er sich aufrichtete. Eine ganze Weile herrschte Stille, in der er den Jungen genau beobachtete. Es ging ihm wirklich schlecht, das war offensichtlich.
Erst nach einer ganzen Weile erklang Lees Stimme erneut.
„Als ich Genin wurde, habe ich Ihnen gesagt, was mein größter Wunsch ist. Und dann.. hat Neji deswegen über mich gelacht. Trotzdem stand ich zu meinem Traum! Sie haben damals gesagt, wenn wir alles mit Leidenschaft tun und zu den Anderen eine freundschaftliche Rivalität pflegen, werden wir tolle Ninjas werden. Das ist mein Ziel gewesen. Dahin wollte ich mal kommen. Heh.. Eine super Philosophie. Auf der Akademie hatte nie jemand so etwas Tolles zu mir gesagt. Niemand hatte mir etwas zugetraut! Heh.. Ich habe mich so gefreut.. Grade als ich nicht mehr weiter wusste.. Tauchten Sie auf. Sie haben mir einen völlig neuen Weg eröffnet.“ Gai nickte ernst, den Blick nicht von Lee abwendend, dessen Mundwinkel sich zu einem schwachen, aber ehrlichen Lächeln hoben. Daran konnte sich der Erwachsene noch gut erinnern, der Kleine hatte schon damals zu ihm aufgesehen.
„Immer wenn ich verzweifelt war, weil jeder mehr Talente hatte als ich, haben Sie mir gesagt, dass mein Talent mein Durchhaltevermögen ist. Von Ihnen habe ich gelernt, dass es am Wichtigsten ist, an seine eigenen Fähigkeiten und an sich selbst zu glauben.“ Wieder machte er eine Pause, in der er den Blick nun endgültig senkte, die Hände, die er auf den Knien ruhen hatte lassen, ballten sich zu Fäusten, und dann.. Dann liefen ihm plötzlich die Tränen über das Gesicht. Es war kein euphorisches Weinen, wie wenn er mit seinem Sensei unterwegs war, es war ein Weinen, das seinen Schmerz, den er nicht länger zurückhalten konnte, ausdrückte. Und das erschütterte den Jounin, auch wenn er es sich nicht anmerken ließ. Er glaubte zu wissen, was los war, was den Genin beschäftigte – und die folgenden Worte bestätigten es ihm.
„Aber.. es gibt nichts, das ich jetzt machen kann! Egal welche Fähigkeiten und welches Durchhaltevermögen ich habe, ich habe keinen Einfluss auf das, was passiert! Und dabei wollte ich.. so werden wie Sie, Sensei! Warum musste das gerade mir passieren? Ich versteh’s nicht. Sagen Sie’s mir.. Was soll ich tun? Was soll ich machen, Sensei?!“ Seine Stimme war lauter geworden, aber auch verzweifelter; und dennoch durfte Gai nicht zeigen, wie erschüttert er von dem Bild seines geschwächten Schützlings war, sondern musste ihn damit konfrontieren, was für ihn wohl das Beste war.
„Es wird allerhöchste Zeit, dass du dich von deinem persönlichen Schmerz befreist, Lee!“ „Sie meinen“, setzte Lee an und hob erst da sein verheultes Gesicht zu seinem Sensei an,
„ich soll meine Träume aufgeben, davon sprechen Sie doch!“ Gai stieß einen Seufzer aus.
„Ich fürchte, du würdest noch mehr leiden, wenn du das tatsächlich tätest. Wir sind uns Beide sehr ähnlich: Wir sind Shinobi und ohne das können wir nicht leben. Darum wirst du das Risiko eingehen müssen. Lass dich operieren, Lee!“ Dieser Junge hatte nie aufgegeben, hatte immer an sich geglaubt, jetzt musste er einfach mit seiner Verbissenheit daran glauben, dass diese Operation gut gehen würde. Natürlich war Gai bewusst, dass die Chance, dass er dabei sterben konnte, erschreckend hoch war, und dennoch.. Keiner von ihnen Beiden konnte damit leben, kein Shinobi mehr zu sein. Und als der Jounin Lee das klar gemacht hatte, sprang der auf und fiel ihm schluchzend und zitternd in die Arme.
Lachend drückte Gai den Jungen kurz an sich, bevor er ihm die Hand auf den Kopf legte.
„Na, dann lass uns mal gehen, was?“ „Okay”, schniefte der Genin, fuhr sich mit dem Ärmel über das Gesicht und brachte tatsächlich ein Lächeln zusammen.
Gai war auf einer Mission, als die Operation dann endlich stattfand. Sein allererstes Ziel nach seiner Rückkehr: Tsunade! Zu seiner Erleichterung, die so groß war, dass er gleich wieder zu weinen anfing, war sie erfolgreich. Lee würde wieder gesund werden.
Die nächsten drei Jahre verbrachte Team 9 mit seinem Sensei damit, Missionen zu absolvieren und viel zu trainieren, sodass es sowohl Lee als auch Tenten schafften, Chuunin zu werden, Neji sogar zum Jounin ernannt wurde. Trotzdem blieb ihr Team bestehen – und das war gut so, denn gerade Gai und seine Schüler wurden gebraucht, als Konoha das nächste Mal von Akatsuki hörte. Dieses Mal hatte es die Organisation jedoch nicht auf Naruto und den Kyuubi abgesehen, sondern hatte stattdessen Sunagakure angegriffen und Gaara entführt. Kakashis Team war bereits unterwegs, als Verstärkung sollte jedoch Gais Team herhalten.
Als sie auf dem direkten Weg zum Hauptquartier Akatsukis waren, stellte sich jedoch ihnen jemand entgegen, der sich nur zu gut an Gai erinnerte, immerhin hatte es vor drei Jahren schon ein Treffen gegeben, bei dem er seinem Gegner einen heftigen Tritt verpasst hatte, der Jounin aber hatte keine Ahnung, wen er da vor sich hatte. Das provozierte den Fischmenschen Kisame nur noch mehr. Es kam fast sofort zum Kampf, bei dem die vier Konoha-Shinobi zuerst die Oberhand zu haben schienen, dann jedoch gelang es dem Feind, die Schüler des Jounin in Wassergefängnisse zu sperren. Ihn selbst zwang er unter die Wasseroberfläche, wo er eindeutig im Vorteil war – das bedeutete, dass er ernst machen musste.
Mit 6 geöffneten Hachimon schaffte er es schließlich auf spektakuläre Art und Weise, seinen Gegner vernichtend zu schlagen; bis sich herausstellte, dass es eine Art Doppelgänger gewesen war. Jeder der Anwesenden war verwirrt, hatten aber keine Zeit, sich darüber zu viele Gedanken zu machen, denn schon ging es weiter, bis sie schließlich zu Team 7 aufgeschlossen hatten. Das Hauptquartier Akatsukis war damit gefunden, nun hieß es nur noch, die Siegel zu entfernen, mit denen der Eingang blockiert worden war: Die perfekte Aufgabe für Gai und seine Leute.
Sobald sie sie jedoch gelöst und damit Naruto, Sakura, Kakashi und Chiyo den Weg freigemacht hatten, hatten sie es mit einem Schlag mit ihren eigenen Doppelgängern zu tun, die exakt das gleiche Level hatten wie sie, mit dem einzigen Unterschied, dass sie noch fit waren anstatt bereits zu schwächeln. Die Kämpfe zogen sich in die Länge, und es sah schon so aus, als würden die echten Shinobi aus Konoha verlieren, bis Lee sie alle an etwas erinnerte, das sie in ihrer Genin-Zeit gelernt hatten: Sie waren niemals so stark wie einen Augenblick zuvor. Und damit waren sie alle plötzlich in der Lage, ihren Doppelgänger zu besiegen.
Damit war der Kampf trotzdem noch nicht vorbei, denn während Sakura und Chiyo Sasori besiegt hatten, war Kakashi und Naruto Deidara entkommen, und auf den hatte es Team 9 als Nächstes abgesehen. Sie fanden ihn gerade als er verschwinden wollte. Zusammen hatten sie ihn sogar schon umzingelt – da sprengte sich der Akatsuki selbst in die Luft. Sie überlebten nur dank des speziellen Sharingans, das Kakashi besaß, der dadurch in der Lage war, sie in eine andere Dimension zu schicken. Nichts weniger hatte sich Gai, der trotz allem beeindruckt war, von seinem Rivalen erwartet. Alle hatten es überstanden, bis auf Gaara, der nur noch tot hatte „gerettet“ werden können.
Chiyo war aber dazu in der Lage, ihn ins Leben zurückzuholen, auch wenn sie ihr eigenes dafür geben musste. Die Menschen aus Suna waren jedoch überglücklich, dass sie ihren Kazekage wieder hatten; und so machten sich Team 7 und Team 9 gemeinsam auf den Rückweg.
Kakashi war jedoch so geschwächt, dass er selbst nicht laufen konnte – natürlich war es dann Gai, der ihn stützte. Er selbst wurde schon recht bald wegen der mangelnden Schnelligkeit, mit der sie sich bewegen konnten, ungeduldig, als sich dann jedoch auch noch die Jungspunde der Gruppe darüber beschwerten, dass die Erwachsenen so langsam seien, reichte es ihm: Er nahm den Grauhaarigen Huckepack und rauschte im nächsten Moment allen voran in Richtung Heimat davon, mit solch einem Tempo, dass der gute Kakashi ordentlich durchgeschüttelt war, als sie Konoha erreichten. Gai war das jedoch egal, stattdessen hatte er den Kindern beweisen können, dass er eben der Beste war!
Kurz nach ihrer Rückkehr überschlugen sich plötzlich die Ereignisse.
Zwei weitere Mitglieder Akatsukis tauchten auf, Hidan und Kakuzu, die es sogar schafften, Asuma zu töten - Zeit für Trauer blieb nicht, denn jetzt galt es, den Kampf mit der Verbrecher-Organisation erst richtig aufzunehmen..