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Thema: Keikos Wohnung Do 23 Sep 2010, 18:45
cf: Anwesen Yamatoya
War Keiko im Anwesen des verstorbenes Yamatoya noch relativ guter Dinge, so war dieser Zustand vergessen als sie klatschnass die Tür zu ihrer kleinen Wohnung von innen schloss. Sie dachte eigentlich, dass sie schon nasser als nass war, doch der erneute kurze zehn minütige Spaziergang durch den strömenden Regen belehrte sie eines besseren. So bestand ihre erste Handlung auch darin, sich allen triefenden Kleidern zu entledigen und sie auszuwringen. Die Wassermaßen welche sie zu Tage förderte waren schier unglaublich und machten sicher mehr als geschätzte fünf Liter aus, etwas das sie praktischerweise auch gleich zum Waschen ebendieser verwenden konnte. Man soll ja nichts verschwenden und was ist daran schon ungewöhnlich, mitten in der Nacht Wäsche zu waschen? Gar nichts, dass meine ich auch. Wie dem auch sei, als nächstes stellte sich die durchgefrorene Kunoichi unter die warme Dusche und sorgte dafür, sich wieder mehr wie ein Mensch fühlen zu können. Diesen Vorgang beendete sie recht schnell, denn die Müdigkeit schlug mit einem Male wieder zu wie ein Vorschlaghammer.Mit immer noch nassen, diesmal jedoch gewaschenen Haaren legte sie sich ins Bett und kam noch nicht einmal dazu, noch an den morgigen Tag zu denken, so schnell war sie eingeschlafen. Gefühlte 6 Stunden später erwachte sie aus ihrem traumlosen Schlaf, ganz einfach weil die Sonnenstrahlen sie weckten. Kann schon mal passieren, wenn man vergisst seine Vorhänge zuzuziehen. An eine weitere Einheit Schlaf war nun nicht mehr zu denken, denn ihr Melatoninspiegel war einfach schon zu weit abgebaut. Noch nicht vollkommen wach setzte sie sich in ihrem großen Bett auf. Böse Zungen würden jetzt behaupten, dass dieses viel zu groß für eine einzelne Person war, doch Keiko brauchte Platz, wenn sie sich schon sonst nichts weiter gönnte, aber Platz zum Schlafen musste sein, alles andere war indiskutabel. Das restliche Ambiente des Zimmers war in eher gedeckten Farben und für die junge Frau typisch schlicht gehalten. Davon das sie auch etwas kreativ sein konnte, wenn sie wollte, musste sie sich ab und an selbst überzeugen, indem sie ihre selbst gezeichneten Bilder über dem Bett betrachtete. Das sie gern las sprang dem Betrachter förmlich ins Auge und das kleine Regal über dem Beistellschränkchen wurde durch ein großes und bereits gut gefülltes Regal an der gegenüberliegenden Wand ergänzt. Etwas weiter rechts von dem Regal, befand sich eine kleine Kochnische, welche die Vielbeschäftigte jedoch kaum nutzte. Der „Küche“ schloß sich das Bad in einem kleinen getrennten Raum an und das war auch schon ihre kleine Wohnung. Dieser Wohnraum genügte ihr vollkommen, war sie doch überhaupt eher selten „zuhause“. Doch zuhause war nicht das richtige Wort, nicht dass, was sie empfand, wenn sie sich in diesen Räumen aufhielt. Es war eine Wohnung und diese hatte keine persönliche Bedeutung für sie, konnte ebenso gut durch jede andere ersetzt werden – vorausgesetzt der Kitsch hielt sich in Grenzen. Genug unwichtigen Gedanken nachgehangen, die Oi-Nin hatte eine wichtige Aufgabe vom Mizukage erhalten und musste diese selbstverständlich umgehend ausführen. Auf dem Weg zum Bad öffnete sie ihren geflochtenen Zopf und hätte sich als sie das Ergebnis sah, am liebsten gleich die Haare radikal abgeschnitten. Da hatte sie doch über Nacht wirklich Locken bekommen, wunderschöne, große Locken und sie fand es grässlich. So gut es ging wurden die Übeltäter ausgekämmt, erst zu einem Pferdeschwanz und schließlich zu einem Dutt gebändigt. Nach all dem, was frau am frühen Morgen im Bad so treibt, kleidete sie sich an, diesmal mit einem roten Shirt und einer schwarzen, langen Hose aus ihrem kleinen Kleidersortiment. Einen Augenblick zögerte sie und dachte kurz darüber nach, ob sie sich auch in ihre Arbeitskleidung werfen sollte. Resolut entschied sie sich dagegen, den Weg zur Villa würde sie mit einem Henge überbrücken und … Moment! Es schien doch die Sonne und nach einer schnellen Überzeugung was die Temperaturverhältnisse betraf, entschied sich die junge Frau für ein sehr ungewöhnlichen Tausch, denn aufgrund des seltenen Ereignisses, dass es einmal etwas wärmer als üblich in Kirigakure war, wechselte sie die Hose gegen einen Rock, schlüpfte in ihre Sandalen, verließ ihre Wohnung, verwandelte sich in einer dunklen Ecke in einen waschechten Oi-Nin und machte sich auf den Weg zum Anwesen.
tbc: Anwesen
Hatake Keiko Oi-Nin
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Thema: Re: Keikos Wohnung So 24 Okt 2010, 08:22
cf: Anwesen Yamatoya
Auch wenn es ganz amüsant war eine andere Identität anzunehmen, so kostete es zumeist auch viel mehr Zeit. 20 Minuten musste sie durch Kirigakure no Sato wandeln, bis sie endlich „zuhause“ war. Doch nun ließ sie es sich nicht nehmen, sich in ihren Sessel fallen zu lassen und die dicke Akte einmal genauer in Augenschein zu nehmen. Schließlich musste sie sich noch ein wenig die Zeit vertreiben, denn um diese Uhrzeit brauchte sie den Mizukagen noch nicht stören. In dieser bequemen Position fing sie also an zu lesen und erfuhr sehr viele interessante Dinge über den Weißhaarigen. Etwas über seinen Lebensweg bei den unterschiedlichsten Familien, seine Ausbildungen, seine erfolgreichen Missionen. Auch wenn diese Berichte teilweise ohne jegliche Liebe zum Detail angefertigt wurden, kannte Keiko Suzaku mittlerweile schon so gut, dass sie sich vorstellen konnte, wie sehr ihn einige Sachen störten. Er hatte sich zum Iryonin ausbilden lassen, mit überragenden Erfolg wie sie aus der Akte entnahm, doch er war nie als solcher zugelassen worden. Wie sehr musste es ihn ärgern, dass der, in seinen und auch in ihren Augen, unbegabte Eruko offiziell praktizieren durfte und er nicht? Warum hatte er ihr das nicht gesagt und wie stand er dazu, dass sie es von dem Blonden lernte? Wo er doch offensichtlich der sehr viel talentiertere Lehrmeister war. Talentierter in allen vorstellbaren Shinobibereichen – im Zeigen der Menschlichkeit jedoch ganz tief unten. Was genau steckte hinter seinem ehemaligen Sensei Yoshida? Er wurde von ihresgleichen eliminiert, weil er wohl ein wenig zu gefährlich für das Dorf wurde. Suzaku schien sehr von seinem Verlust getroffen zu sein, zumindest hatte er es einmal kurz angedeutet. In seinem kurzen Leben musste zuviel Schlechtes geschehen sein, um ihn so zu formen, ihn so werden zu lassen, wie er nun einmal war. Einzig der Anstand und seine große Verschlossenheit ließen sie nicht wirklich hartnäckiger nachforschen. Doch diese Vergangenheitsgeschichten waren nichts was den Kagen interessieren dürfte. Er wollte eine kurze, wahrheitsgemäße Aussage zur aktuellen Situation und die konnte sie ihm gerne darbieten. Als die Hatake wie beiläufig auf die Uhr schaute, stellte sie fest, dass sie über zwei Stunden in diesem Dokument gestöbert hatte. Offenbar war nun also die Stunde angebrochen, um dem Oberhaupt einen kleinen Vortrag über seinen Captain zu halten. Da sie nicht in zivil vor den höchsten Mann im Reich treten wollte, kleidete sie sich so an, wie es sich für einen Oi-Nin gehörte. Dunkel, unauffällig, ohne jegliche Identität. Ein weiteres Mal begab sie sich hinaus in die graue Monotonie der Stadt und wünschte sich schon selbst ein wenig Glück.